Vereinswappen

Lage


Geismar liegt im Süden der Stadt Göttingen. Die natürlichen Grenzen des Ortes sind im Osten der Waldrand, im Süden der Diemardener Berg und im Südwesten und Westen die Flüsse Garte und Leine. Der Höhenunterschied von Westen nach Osten beträgt immerhin 100m. Im Altdorf befindet sich neben gut erhaltenen Fachwerkhäusern die idyllisch gelegene Tränke in der Straße im Kolke. Die nur spärlich vorhandene Industrie macht Geismar zu einem beliebten Wohngebiet. Am Rande des Waldes liegt das GDAWohnstift mit ca. 600 Wohneinheiten. Das Schulzentrum Geismar beinhaltet eine Grund- und Hauptschule, eine Integrierte Gesamtschule (IGS) sowie zwei Sonderschulen für geistig und körperlich behinderte Kinder. Sport- und Schwimmhalle vervollständigen den Schulkomplex. In Geismar gibt es zwei neue Wohngebiete, die Zietenterrassen und das Kiesseekaree.

Geschichte
Die ältesten Spuren einer Besiedlung der Gemarkung Geismar sind etwa 4000 Jahre alt. Circa 2000 Jahre alte Tonscherben (ausgestellt im Museum am Thie), die im Flurbereich Kalter Born gefunden wurden, und ein circa 3000 Jahre altes Frauenskelett, das bei Baggerarbeiten in der heutigen Jobs-Böse-Straße entdeckt wurde, sind Zeugen einer frühen Besiedlung der Geismarer Feldflur. Die Endung des Ortsnamens auf -mar lässt Forscher darauf schließen, dass Geismar um Christi Geburt schon längst bestanden hat.

Erstmals wurde Geismar 1055 in einem Stiftungsbrief des Petersstifts zu Nörten urkundlich erwähnt. Ebenfalls in die Zeit des Mittelalters fällt das Auftreten des ausgestorbenen Adelsgeschlechtes derer von Geismar, die selbst mehrere Lehen im Ort besaßen. Erstmals erscheint ein Vertreter jenes Geschlechts im Jahr 1184 mit Konrad de Geismare, welcher Ministerial und Afterlehnsvasall der Mainzer Kirche ist, in den Urkunden. Als Vasall des Edelherren Konrad von Schöneberg hatte er, unter anderem den Zehnten zu Deiderode inne, welchen er an das Kloster Reinhausen verkaufte. 1209 wird mit dem Ritter Bartoldus de Geismaria ein weiterer Anhänger derer von Geismar fassbar, er verkaufte dem Kloster Pöhlde für 88 Mark den Zehnten zu Radolfshausen mit Einwilligung seines Lehnsherrn, dem Grafen Albert von Everstein . Wann das Adelsgeschlecht erlosch, ist ungewiss, in den späteren Jahrhunderten gingen zahlreiche Lehnsgüter in Geismar an die Familie von Hanstein über.

Bis ins Jahr 1744 war Geismar im Besitz des Erzbischofs von Mainz. Dieser verpfändete im Jahr 1326 den Fronhof von Geismar und damit den Zehnten des Dorfes an die Herren von Hardenberg. Der Erzbischof löste seine Schuld nie wieder ein und Geismar blieb bis 1801 unter dem Einfluss der Grafen von Hardenberg. Allerdings kündigte Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg 1607 den Brüdern Friedrich und Jobst Philipp von Hardenberg das Lehensverhältnis auf, woraufhin ein Streit entstand, da sich die Hardenberger weigerten, die lange besessenen Güter abzutreten. Die Angelegenheit kam vor das Reichskammergericht, bald darauf mischte sich gar der Herzog Heinrich Julius von Braunschweig ein und beanspruchte die Hoheit über das Gericht zu Hardenberg, das er denen von Hardenberg in Abrede stellte. Jene Auseinandersetzung steht in Beziehung zu dem Streit, der damals zwischen den Braunschweigern und Mainz aufkam, und über die Zuständigkeit des Dorfes handelte. Die Hardenberger verfochten zunächst ihren Anspruch auf das Obergericht und wiesen auf Beispiele hin, in dem sie es innehatten. So hielten sie Gericht über Klaus von Schehens uneheliche Söhne Hermann und Franz als diese Geismar gebrandschatzt hatten, sowie über die Frau Andreas Hoffmans, die ihren Mann umgebracht hatte. Einen weiteren Streit entfachte, als die Hardenberger einen, im Wald aufgrund Holzdiebstahls erschossenen Bauern, auf dem Galgen aufhängen ließen. Dieser Galgen wurde kurz davor vom Südhang des Lohberges an die Landstraße nach Göttingen verlegt. Der Friedländer Amtmann rückte, auf Befehl der Räte Hann. Mündens am 20. Mai 1580 mit 500 bewaffneten Bauern vor, riss den Galgen ab und begrub den Toten. In der Folgezeit näherten sich jedoch die Hardenberger den Braunschweigern an, hatten sie noch am 28. November 1589 gegen die Visitation Braunschweigs Einspruch erhoben, da das Dorf Geismar unzweifelhaft unter dem kurfürstlichen Schutze des Mainzer Erzbischofes lag, so gelobten die Hardenberger Vögte Ernst Grusenberg und Jobst Pleßmann am 8. August 1613 dem neuen Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig ohne jeglichen Vorbehalt die Treue, woraufhin das braunschweigische Wappen angeschlagen wurde. Ab 1744 gehörte Geismar zum Königreich Hannover. 1964 wurde Geismar zusammen mit den Gemeinden Grone, Nikolausberg und Weende in die Stadt Göttingen eingegliedert.

Herren von Hardenberg

Die Familie benannte sich ursprünglich nach den nordwestlich der Burg Hardenberg gelegenen Stammsitzen Thüdinghausen und Großenrode. Angehörige des Geschlechts waren Burgmannen der Erzbischöfe von Mainz. Mit Bernhardus de Thutigehusen wurde es im Jahr 1139 erstmals urkundlich erwähnt.

Seit 1219 führt die Familie den Namen von Hardenberg und hat bis heute Schloss Hardenberg als Stammsitz. Die direkte Stammreihe beginnt mit Ritter Bernhard von Hardenberg (erwähnt 1219–1241).

Die Herren von Hardenberg hatten mehrmals ihr Wappen geändert. In alten Siegeln erscheinen zuerst zwei senkrecht gestellte, abgekehrte Schlüssel. Es war wohl das Wappen der Burgmannschaft, da ein weiteres Burgmannengeschlecht, die Herren von Rosdorf, ein gleiches Wappen führten, allerdings mit anderen Farben. Eine Stammesgenossenschaft der von Hardenberg und von Rosdorf ist aber nicht erwiesen. Hermann von Hardenberg besaß seit 1270 ein anderes Heroldsbild, einen mit einer Stufe quergeteilten Schild. Hildebrand von Hardenberg führte zuerst 1330 den heute bekannten Eberkopf.

Seit 1287 hatten Angehörige des Geschlechts die Burg Hardenberg in Pfandbesitz. Der wurde 1607 gekündigt, doch konnten die Herren von Hardenberg mit Hilfe des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig den Besitz behaupten. Stammvater aller späteren Linien war Hildebrand Christoph von Hardenberg, Statthalter und ab 1682 Präsident des geheimen Ratskollegiums zu Braunschweig. Dessen Urenkel war der bekannte Staatskanzler und Reformer des Königreiches Preußen Karl August von Hardenberg, der nach der Unterzeichnung des Ersten Pariser Friedens 1814 von König Friedrich Wilhelm III. in den Fürstenstand erhoben wurde. Außerdem erhielt er als Dotation die ehemaligen Ordensämter Lietzen und Quilitz unter dem Namen Herrschaft Neu-Hardenberg. Aus seiner Ehe mit Christine Friderike Juliane, geborene Gräfin von Reventlow, ging der Sohn Christian hervor, der von seiner Mutter die Reventlowschen Güter auf Laaland im Königreich Dänemark erbte. Diese erhob der dänische König Friedrich VI. 1814 zur Lehensgrafschaft Hardenberg-Reventlow. Nach dem Tod seines Vaters 1822 verzichtete Christian auf die Fürstenwürde, erhielt aber vom preußischen König das Recht, das fürstliche Wappen weiter führen zu dürfen. Die Familie war auch in der Neumark vertreten.[1]

Der braunschweig-lüneburgische Landrat Hans Ernst von Hardenberg und dessen ehelichen Nachkommen wurden durch Kaiser Joseph II. am 8. März 1778 in Wien in den Reichsgrafenstand erhoben.

Nicht verwandt ist man mit den Adeligen der Herrschaft Hardenberg mit den Stammsitzen Burg Hardenberg und Schloss Hardenberg in Velbert nahe der Ruhr.

Wappen

Blasonierung des Stammwappens: „In Silber ein rotgezungter, silberbewehrter schwarzer Keilerkopf (Eberkopf). Auf dem Kübelhelm im Profil auf gelehntem Schild mit schwarz-silberner Decke der schwarze Keilerkopf, abwechselnd mit drei silbernen zwei schwarzen Straußenfedern besteckt.“

In Siebmachers Wappenbuch erscheint das Oberwappen ohne Federn mit Spangenhelm und silbern-schwarzer Decke. Im Reichsgrafendiplom von 1778 sind sämtliche Federn schwarz tingiert, in alten Abbildungen auch rot-silbern.