Fahrsport 1
Fahrsport
Fahrsport
Fahrsport: Dressurfahren mit dem Einspänner
Viererzug des Werner
Graf von Alvensleben-Neugattersleben - Foto eines Gemäldes von Prof.
Koch
Fahrsport ist eine Form des Pferdesports und bezeichnet im
weitesten Sinne das Fahren mit Kutschen und Wagen.
In Deutschland steht Fahrsport im Gegensatz zum Freizeitfahren
tendenziell für Fahrturniere bzw. das Training dafür.
Auf Fahrturnieren wird im allgemeinen ein-, zwei- oder vierspännig gefahren.
Die meisten Turniere bestehen aus Prüfungen in den Disziplinen Dressur,
Marathon und Kegelfahren. Diese werden einzeln gewertet, das Gespann mit den
besten Resultaten aller drei Teilprüfungen ist Sieger.
Pionier des Fahrsports war Benno von Achenbach. Noch heute ist bei allen deutschen Turnieren unter dem Dachverband der FN das Achenbach-Fahrsystem üblich, andere anerkannte Fahrsysteme wie etwa ungarische Anspannung werden toleriert. Das "Nichtfahren nach Achenbach" führt gemäß LPO (Leistungs-Prüfungs-Ordnung) zu einem geringen Punktabzug (0,5 Punkte).
Dressurfahren
Hier wird auf einem Fahrviereck eine vorgeschriebene Dressuraufgabe absolviert, bei der Beurteilung durch die Richter wird Wert auf stilechte Kleidung, Kutschen traditioneller Bauweise und dazu passende Pferde (siehe auch Equipage) gelegt. Die Dressuraufgabe besteht wie beim Reiten vorwiegend in Hufschlagfiguren und Tempiwechsel. Die Dressur wird mit Wertnoten zwischen 0 und 10 mit Zehntelwerten bewertet. Das Gespann muss eine Wertnote von 5,0 erreichen um die folgenden Prüfungen meist Kegelfahren und Geländeprüfung fahren zu dürfen.
Marathon
Gefahren wird eine in 3 bis 5 Teilstrecken getrennte Strecke, meist etwa 15-18 km. In den Teilstrecken sind bestimmte Gangarten und Zeiten (Mindest- und Höchstzeiten) einzuhalten. Der letzte Streckenabschnitt hat zwischen fünf und acht Hindernissen, die möglichst schnell zu durchfahren sind. Häufig sind auch Geländehindernisse wie etwa Wasserdurchfahrten zu meistern. Im Hindernisparcours darf galoppiert werden. Gefahren wird in Sportkleidung und meist mit Marathonwagen. Der Beifahrer (Groom) stabilisiert in schnellen Kurven die Kutsche durch Gewichtsverlagerung und sagt dem Fahrer häufig laut rufend die Linienführung beziehungsweise den Weg durch die Hindernisse an.
Hindernisfahren
Das Hindernisfahren nennt sich inoffiziell Kegelfahren. Auf einem Parcours sind je nach Schwierigkeitsgrad der Prüfung bis zu 20 Kegelpaare aufgestellt, deren Abstand etwa 20 cm-50 cm weiter ist als die Wagenspur. Die Kegelpaare sind innerhalb einer festgelegten Strecke möglichst schnell zu durchfahren, ohne einen Kegel umzuwerfen oder einen Ball der auf den Kegeln liegt abzuwerfen. Die Kegeltore sind mit einer roten Zahl auf der rechten Seite und einer weißen Zahl auf der linken Seite durchnummeriert. Wer ein Tor auslässt, oder von der falschen Seite fährt, ist disqualifiziert.
Zur Bewertung gibt es zwei verschiedene Richtverfahren. Beim ersten Richtverfahren wird zuerst nach Fehlern und erst danach nach Zeit gewertet, es siegt also das Gespann mit den wenigsten Strafpunkten und bei Gleichstand das mit der schnellsten Zeit. Für jedes abgeworfenen Teil werden hier fünf Strafpunkte berechnet. Beim zweiten Richtverfahren werden pro abgeworfenem Teil fünf Strafsekunden zur Zeit dazugezählt, es siegt der Zeitschnellste
Geländefahren
Hier müssen natürliche und künstliche Geländehindernisse, wie zum Beispiel Brücken, kleine Bachläufe enge und kurvenreiche Wege überwunden werden.
Anspannung
Ganz allgemein wird als Anspannung die Konfiguration eines Gespannes aus
Zugtieren
bezeichnet. Im weiteren Sinne ist damit die gesamte Equipage und auch die Art des
verwendeten Geschirres
gemeint.
Siehe aber auch Spannung, Verspannung, Entspannungstechnik in der
Psychologie.
Anspannungsarten I: Anordnung der Zugtiere
Jucker-Anspannung
Einspänner (1 Scherenpferd)
Zweispänner (2 Stangenpferde laufen nebeneinander, rechts das sog.
Handpferd, links das. sog. Sattelpferd)
Tandem (2 Pferde
voreinander, das vordere Pferd ist das sog. Vorderpferd, auch Vorauspferd
genannt.)
Random (3 Pferde
voreinander)
Troika
(russisch, 3 Pferde nebeneinander)
Dreispänner (3 Pferde
nebeneinander)
Einhorn (2
Stangenpferde, 1 Vorderpferd)
Verkehrtes Einhorn (1 Scherenpferd, 2 Vorderpferde)
Quadriga (4
Pferde nebeneinander)
Vierspänner
(2 Stangenpferde, 2 Vorderpferde)
Fünfspänner-Jucker-Anspannung
(2 Stangenpferde, 3 Vorderpferde)
Sechspänner
(2 Stangenpferde, 2 Mittelpferde an der Mitteldeichsel, 2 Vorderpferde)
Wildgang (2
Stangenpferde, 4 Vorderpferde)
Anspannungsarten II: Verbindung
der Stränge mit dem Wagen
Dockenanspannung